Oft sind Leseaufgaben langweilige Tabellen, die als Hausaufgabe oder einfach zur Übung gelesen werden sollen. Auch in der Lerntherapie greife ich auf diese Formate zurück, da sie sehr effektiv sind. Nicht immer ist es einfach, die Schüler davon zu überzeugen, dass solche Leseübungen sinnvoll sind.
Kürzlich hatte ich einen Schüler, der sich der Übung komplett verweigerte. Also haben wir ein Schnippspiel daraus gemacht und siehe da, von Runde zu Runde wurde es lustiger und der Schüler wollte gar nicht mehr aufhören zu lesen 🤩
Das Spiel machte dem Schüler so großen Spaß, dass er sich immer wieder neue Chips aus dem Vorrat holte. Ich durfte dann auch mitspielen und ihm Wörter schnippen. Am Ende war die Motivation sogar so groß, dass der Schüler die Regel aufstellte, dass er die ganze Reihe lesen würde, wenn der Chip vor einer Reihe zu liegen kommt. Was will man mehr?
Zum Schluss durfte er seine "gewonnenen" Chips zählen. Es waren 46. Gelesen hatte er aber wesentlich mehr, da er ja teilweise auch ganze Reihen gelesen hatte 😉
Schnippspiel zur Lesemotivation
👉 Benötigt wird das Leseblatt und eine Anzahl von Spielchips, die sich mit dem Finger schnippen oder werfen lassen.
👉 Der Schüler erhält eine Anzahl von Chips, die er auf das Blatt schnippen darf.
👉 Das Wort, welches durch den Chip abgedeckt wird, wird vorgelesen und der Chip darf als "Punkt" behalten werden.
👉 Landet ein Chip nicht auf einem Wort, darf der Partner ein Wort aussuchen oder man schnippt noch einmal.
👉 Spielen, bis alle Chips verspielt sind.
👉 Das Spiel eignet sich auch für Leseanfänger, die dazu tendieren, Texte auswendig zu können. Durch das Schnippen wird das Wort aus dem Kontext herausgelöst und muss isoliert erlesen werden.
Viel Spaß beim Nachspielen!